Wie wichtig ist die Schufa bei der Vergabe von Krediten und Girokonten? – Der Ratgeber klärt auf!
27. August 2015
-Kreditinstitute müssen das Verhältnis von Risiko und Gewinn bei der Kreditvergabe und bei ihren Bankkunden möglichst optimieren. Da nicht jeder potenzieller Kreditnehmer dem Bankberater persönlich bekannt ist, nutzen Geldinstitute andere Möglichkeiten zu ermitteln, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kunde den Kredit auch zurückzahlt.
In Deutschland nutzen die Banken hierfür in der Regel die Schufa-Auskunft. Die Schufa speichert das Zahlungsverhalten des Kunden sowie laufende finanzielle Verpflichtungen mit ihren Vertragspartnern. Dies können sowohl aktuelle Kredit- oder Leasingverträge als auch Kreditkarten oder Girokonten sein. Prinzipiell wird jeder Vertrag mit einem Geldinstitut gespeichert, der sich auf die Bonität negativ auswirken kann. Zudem melden die Vertragspartner es an die Schufa, wenn ein Kunde seine Rechnung bei ihnen nicht fristgerecht bezahlt. Wann genau ein Schufa-Eintrag erfolgt, ist dabei sehr unterschiedlich und hängt auch vom Schuldner ab. Grundsätzlich wird nicht jede unbezahlte Rechnung vermerkt, gerichtliche Mahnverfahren führen hingegen immer zu einem negativen Eintrag. Darüber hinaus vermerkt die Schufa eidesstattliche Versicherungen, Haftbefehle zur Abgabe der eidesstattlichen Versicherungen, eingestellte Verbraucherinsolvenzverfahren und private Insolvenzverfahren.
Was macht die Schufa mit Ihren Daten?
Die Schufa ermittelt hauptsächlich die persönliche Kreditwürdigkeit des Kunden und nicht die finanzielle. Diese können die Geldinstitute durch eine Selbstauskunft eigenständig in Erfahrung bringen. Bei der persönlichen Kreditwürdigkeit geht es hingegen darum, wie bemüht ein Kunde ist, Darlehen und andere vertragliche Verpflichtungen zu begleichen und wie regelmäßig er dies tut. Da deutsche Kreditgeber in der Regel viel Wert auf die persönliche Kreditwürdigkeit legen, ist es bei einem ungünstigen Schufa-Score fast unmöglich, noch Kredite, Handyverträge, Kreditkarten, Versandware oder sogar ein Girokonto zu erhalten. Wer davon betroffen ist, hat jedoch die Möglichkeit, schufafrei Girokonten zu beantragen. Dazu finden Sie hier eine Übersicht. Ein einziger Schufa-Eintrag wird zwar nicht unbedingt dazu führen, dass das Girokonto nicht mehr bewilligt wird, die Bank hat jedoch zumindest noch derzeit das Recht, die Eröffnung eines Girokontos zu verweigern, selbst wenn es ausschließlich auf Guthabenbasis läuft.
Allerdings darf die Bank selbst momentan die Eröffnung eines Girokontos nicht nur aufgrund der Schufa-Auskunft verweigern. Im Gegenteil ist es in der Regel gerade die Verweigerung der Schufa-Auskunft, die dazu führt, dass Banken keine Kontoeröffnung gewähren, wobei selbst dies eine rechtliche Grauzone ist. Im Gegensatz zu Krediten bieten Geldinstitute für Girokonten jedoch in der Regel sehr ähnliche Konditionen, die sich nur durch einen erhöhten monatlichen Geldeingang verbessern lassen. Das Angebot für durchschnittliche Kunden ist jedoch ähnlich. Somit müssen Bankkunden nicht fürchten, dass ihre Kontoführungsgebühren erheblich teurer werden. Eine Ausnahme kann jedoch bei einem Girokonto für jedermann gelten, das häufig höhere Kontoführungsgebühren aufweist. Betroffene sollten deswegen versuchen, ein herkömmliches Konto zu eröffnen oder ihr altes weiter zu nutzen, sofern es nicht seitens der Bank gekündigt wurde. Die Kündigung seitens der Bank führt sogar zu einem erneuten Schufa-Eintrag, der es dann noch weiter erschwert, ein Girokonto zu erhalten. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass ein schufafreies Girokonto notwendig wird, empfiehlt es sich, das Hauptkonto in ein Pfändungsschutzkonto umzuwandeln und den Bankberater aufzusuchen. In schwereren Fällen sollte dies mit der Hilfe des Schuldnerberaters geschehen. Auf diese Weise lassen sich viele Folgen verhindern, die immer weitere Kreise ziehen.
Auch Kredite lassen sich schufafrei erhalten. In der Regel handelt es sich dabei um Kredite aus dem Ausland wie Liechtenstein oder der Schweiz. Außerhalb Deutschlands arbeiten Kreditgeber nicht mit der Schufa zusammen, sodass sie auch keine Kenntnis von negativen Schufa-Einträgen erhalten. Allerdings prüfen auch sie natürlich die Bonität. Sie legen jedoch mehr Wert auf die finanzielle Kreditwürdigkeit und richten sich vor allem nach Einkommen und wirtschaftlicher Stabilität. Dennoch werden für schufafreie Kredite oder Konten häufig Vermittlungsgebühren fällig. Diese sind zwar häufig gut angelegt, können die Kreditkosten jedoch erheblich in die Höhe treiben. Zudem sollten Interessenten bei schufafreien Krediten besondere Aufmerksamkeit darauf richten, keinem schwarzen Schaf zum Opfer zu fallen. Gerade bei Zeitdruck lassen sich viele Kreditnehmer zu unvorsichtigen Schritten verleiten. Auf keinen Fall sollten Kreditnehmer für schufafreie Kredite Vermittlungsgebühren zahlen, bevor eine Kreditbewilligung vorliegt.
Die Schufa kann bei der Vergabe von Krediten und Girokonten also das entscheidende Kriterium sein und die Bewilligung erheblich erschweren. Die Schufa speichert die negativen Einträge jedoch nicht dauerhaft, sondern löscht sie in der Regel nach drei Jahren. Dann verbessert sich der Score in der Regel erheblich und Kunden erhalten problemlos ein Girokonto und bessere Kreditkonditionen. Da die Schufa auf die Mitarbeit ihrer Vertragspartner angewiesen ist und die Zusammenarbeit nicht immer tadellos funktioniert, sollten Kreditinteressenten vor dem Antrag eine Selbstauskunft anfordern. Falsche Daten schleichen sich bei der Schufa vergleichsweise schnell ein und lassen sich genauso schnell wieder löschen, sodass sich die Überprüfung lohnt.
Fazit: Schufa als entscheidendes Kriterium bei der Kreditvergabe
Ohne die Schufa findet in Deutschland keine Kreditvergabe statt. Alle Banken holen eine entsprechende Auskunft ein, bevor sie Geld an einen Kreditnehmer verleihen. Ob sich negative Einträge in der Auskunft befinden, können Kreditnehmer durch eine kostenlose Eigenauskunft herausfinden. Einmal jährlich lohnt es sich, die Informationen anzufordern. So sind Verbraucher auf der sicheren Seite.
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