Die Anpreisung von sicheren Geldanlagen birgt keine Garantie für die Verlässlichkeit der Aussage. Der Ratgeber zeigt, dass sichere Geldanlagen auch in Zeiten der Finanzkrisen zu finden sind. Umso wichtiger ist es einen Überblick über die Anlage-Chancen, deren Konditionen und Handlungsspielräume zu bekommen.
Die Wirtschaftskrise zieht weiterhin ihre Kreise und bringt Verunsicherungen mit sich. Die Suche nach der optimalen und vor allem sicheren Geldanlage bleibt bestehen und gewinnt umso mehr an Gewicht.
Trendfolgen und Entwicklungen auf den Wirtschaftsmärkten zeigen, dass sich immer mehr Anleger für konservative Geldanlageformen entscheiden. Dagegen wird risikobehafteten, renditestarken Anlageformen zunehmend der Rücken gekehrt.
Erfahren Sie in nur sechs Punkten, was eine sichere Geldanlage ausmacht und wie Sie die passende Geldanlage finden!
Bei einer sicheren Geldanlage ist das Risiko am niedrigsten.
Bevor die Entscheidung für eine sichere Geldanlage fallen kann, ist ein Überblick über Renditemöglichkeiten, Absicherungen der Kapitalanlage und die Handlungsmöglichkeiten wichtig. Ebenso relevant erweist sich die Antwort, was eigentlich unter einer sicheren Geldanlage verstanden wird.
1. Die Definition einer sicheren Geldanlage
Geldanlagen können als Kapitalanlagen in konservative Formen oder als Anlagen mit erhöhtem Risiko unterteilt werden. Dabei gilt die Geldanlage-Regel: „Höheres Risiko geht mit höheren Renditen einher“. Anleger mit hohem Sicherheitsbewusstsein, entscheiden sich daher stets für eine konservative Anlageform.
Beispiele für konservative Anlageformen:
| Beispiele für Anlagen mit erhöhtem Risiko:
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Eine sichere Geldanlage definiert sich nicht nur über ein gutes Rendite-Risiko-Verhältnis. Banken und Finanzinstitute, die eine Einlagensicherung von 100.000€ vollständig absichern, sind ebenfalls Bestandteil der Definition. Die EU-weite Einlagensicherung gilt seit dem 1. Januar 2011. Sie wird in Kombination von Kunde und Bank angewendet. Kunden mit Tagesgeldkonten bei verschiedenen Banken innerhalb der EU, erhalten für jedes Konto die Einlagensicherung von 100.000€ zugesprochen.
Im konkreten Fall tritt bei einem Entschädigungsfall eines deutschen Tagesgeldkontos die Entschädigungseinrichtung Deutscher Banken, kurz EdB, in Kraft. Für das Jahr 2016 hat die Bundesregierung entschieden, dass im Zuge des Entschädigungsfalls die Auszahlung nicht in bisher 20 Tagen, sondern innerhalb von 7 Tagen erfolgen muss. Des Weiteren kann die Entschädigung statt innerhalb von 10 Tagen innerhalb von 5 Jahren geltend gemacht werden.
Für noch mehr Sicherheit sorgt die Möglichkeit der privaten Einlagensicherung. Dieses Programm bietet eine ergänzende Absicherung zur staatlich festgelegten Sicherung der Einlagen. Sollte sich eine Bank als institutioneller Anleger verspekulieren und das Tagesgeldguthaben des Bankkunden, demnach Kleinanleger, einen Betrag von 100.000€ übersteigen, kann der Bundesverband Deutscher Banken eingreifen. Wie der Name schon sagt, greift dieser nur bei deutschen Banken, die dem Verband angehören. Die Absicherung im Rahmen der freiwilligen Einlagensicherung umfasst eine Guthabenhöhe von bis zu 1,5Mio.€.
Für Kleinanleger erweisen sich konservative Anlageformen als besonders sicher, bei denen die kontoführende Bank dem Bundesverband Deutscher Banken angeschlossen ist.
2. Welchen Einfluss nimmt die Zinsentwicklung?
Bei der Wahl der sicheren Anlage ist darauf zu achten, dass sich die Zinsen nicht allein nach den EZB-Zinsen richten. Nach den 2014 gemachten Erfahrungen mit dem Abwärtstrend der EZB-Leitzinsen, erwiesen sich Tagesgeldkonten mit Zinsgarantie als wichtige und richtige Empfehlung. Die Zinsgarantie sollte dabei eine Mindestlaufzeit von 12 Monaten aufweisen. Am Beispiel des Tagesgeldkontos erweisen sich Zinsgarantien zwischen 1,3-1,5% als klare Empfehlung mit sofortigem Handlungsbedarf (Stand: Februar 2015).
Aufzupassen ist, dass die Zinsgarantie nicht nur 3 oder 4 Monate, sondern mindestens ein Jahr oder länger gilt. Verglichen mit einem Tagesgeldkonto liegen die Maßstäbe bei einem Festgeldkonto für eine gute Anlage zwischen 1,9-2,15%. Bei der Anlageform des Festgeldkontos gilt als Faustregel: Je länger die Laufzeit, desto höher sind die Zinsrenditen.
Im Hinblick auf die deutsche Inflationsrate von ca. 2% bietet sich die sichere Geldanlage als Möglichkeit der monetären Wertstabilität bzw. monetären Wertsteigerung. Durch die Zinskonditionen von Tagesgeld- bzw. Festgeldkonto, werden die Inflationseffekte aufgehoben. Sichere Geldanlagen dienen dabei nicht nur der Wertsteigerung, sondern auch dem Werterhalt.
Hohe Zinsen und Renditen bringen keine reinen Gewinne hervor. Denn: Zinsen sind nicht steuerfrei. Abzüglich des Sparerfreibetrags müssen auf die Zinserträge Steuern gezahlt werden. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Abgeltungssteuer. Diese wird nicht vom Anleger, sondern von der kontoführenden Bank an das Finanzamt abgeführt. Zur Abgeltungssteuer von bis zu 25% wird der Solidaritätszuschlag berechnet. Dieser beträgt aktuell 5,5% der Abgeltungssteuer. Insgesamt beläuft sich die Abgeltungssteuer, inklusive Solidaritätszuschlag, somit auf 26,375%.
Der Freibetrag einer Einzelperson beläuft sich auf 801€, während ein Ehepaar, das gemeinschaftlich veranlagt wird, einen Freibetrag von 1602€ geltend machen kann.
Mittels eines Zinsrechners kann vor der Entscheidung für ein Tagesgeldkonto die Berechnung der erwartungsgemäßen Zinserträge durchgeführt werden. In einen guten Tagesgeldrechner fließt die Abgeltungssteuer in die Berechnung übrigens mit ein.
Anleger, für die eine tägliche Verfügbarkeit relevant ist, entscheiden sich bei Zinsen zwischen 1,3-1,5% für ein Tagesgeldkonto. Wogegen Anleger mit der Bereitschaft der temporären Festanlage ihre Entscheidung bei 1,9-2,15% Zinsen auf das Festgeldkonto fallen lassen.
3. Was ist heutzutage eine wirklich sichere Geldanlage?
Für eine sichere Kapitalanlage sprechen Zinsen oberhalb der Inflationsrate. Weiterhin ist in Zeiten der Finanzkrisen, sowie globalen Abhängigkeiten von EZBs und Anlegerentscheidungen das Thema der Einlagensicherungen ein scharfes Kriterium. Dies war erst Anfang 2015 anhand der Freigabe des Schweizer Wechselkurses zu sehen.
Pro | Contra |
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Aus den Gesichtspunkten der Pros und Contras ergibt sich eine klare Empfehlung sowohl für Tagesgeldkonten als auch für Festgeldkonten. Welche Entscheidung Anleger letztlich treffen, knüpft sich an deren Wunsch über einen bestimmten Geldbetrag jederzeit zu verfügen oder die Verfügbarkeit für bis zu 12 Jahre an die Bank abzugeben. Da beide Anlageformen über die staatliche Einlagensicherung abgesichert sind, entsteht den Anlegern bei Beträgen bis 100.000€ kein Verlust. Sollten Anleger Beträge über 100.000€ anlegen wollen, entscheiden sie sich in der Regel für eine deutsche Bank mit freiwilliger Einlagensicherung.
Eine sichere Geldanlage ist mit einem Tagesgeldkonto oder einem Festgeldkonto gegeben. Beide Anlageformen bieten innerhalb ihrer Definition die Einlagensicherungen und Strategien zur Ausnutzung der besten Zinsen.
4. 7 Kriterien, die für eine sichere Geldanlage sprechen
Die Entscheidung für eine sichere Geldanlage wird erleichtert, wenn die nachfolgende Checkliste zur Hand genommen wird. Dabei werden im Wesentlichen die Kapitalsicherung im Insolvenzfall der Bank, die Zinskonditionen und die Transparenz der Vertragskonditionen und Kündigungskosten betrachtet.
- Staatliche Einlagenabsicherung bis zu 100.000€
- Zusätzlich einer freiwilligen Einlagenabsicherung bis zu 1,5 Millionen €
- Zinsgarantie von mindestens 12 Monaten
- Beim Tagesgeldkonto: Zinsen von mindestens 1,3%
- Beim Festgeldkonto: Zinsen von mindestens 1,9%
- Kündigung des Festgeldkontos ist vorzeitig ohne Abzug des Grundkapitals möglich
- Vor Vertragsabschluss liegen alle Kostenfaktoren transparent vor
Selten kann eine sichere Anlage alle 7 Kriterien aufweisen. Erfahrungen belegen, dass bereits die Erfüllung der ersten 5 Kriterien für eine sichere Geldanlage sprechen.
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5. Ihre Handlungsbefugnis bei einer sicheren Geldanlage
Bevor die Entscheidung auf ein Tagesgeldkonto, ein Festgeldkonto oder einen Bausparplan fällt, sind die Handlungsbefugnisse abzuklären. Von allen sicheren Geldanlagen haben Anleger beim Tagesgeldkonto die meisten Freiräume. Diese bezahlen Anleger allerdings mit niedrigeren Zinsen als bei einem Festgeldkonto. Dafür können Anleger bei einem Tagesgeldkonto von der täglichen Wechselstrategie Gebrauch machen.
So können Anleger ihren Wunschbetrag für einige Stunden oder länger auf das Tagesgeldkonto bringen, das aktuell die höchsten Zinsen aufweist. Nachteilig ist, dass ab mehr als einem Tagesgeldkonto der Aufwand der Kontenverwaltung steigt. Dazu kommt, dass sowohl der Vergleich der Zinsänderungen verschiedener Tagesgeldkonten als auch die Umbuchung des Geldbetrags Zeit in Anspruch nimmt.
Bei einem Festgeldkonto grenzen sich die Handlungsbefugnisse extrem ein. Für einen festen Zeitraum bindet sich der Anleger an Anlagekonditionen, bei denen er der Annahme zukünftig steigender Zinsen unterliegt. Hier sollten unbedingt Festgeldkonten mit Mindestzinsgarantie bevorzugt werden. Nachteilig ist, dass bei unerwartetem Zinsabfall das Guthaben auf dem Festgeldkonto verbleiben muss. Einzig die vorzeitige Kündigung bietet die Möglichkeit von anderen Anlageangeboten mit höheren Zinsen zu profitieren. Als gute Anlagestrategie hat sich die Treppenstrategie erwiesen. Diese Anlagestrategie empfiehlt sich vor allem in Zeiten der Niedrigzinsen.
Sicher Geld anlegen erweist sich mit diesen Informationen und Ratschlägen als Anlageform, die sich sowohl für risikoaverse Anleger als auch Anleger ohne bisherige Anlageerfahrung empfiehlt. Selbst in Zeiten der Niedrigzinsen bieten sich Festgeldkonten in Kombination mit der Treppenstrategie als gewinnbringende, sichere Geldanlage an.
6. Laufzeiten und Kündigungsmöglichkeiten
Wie unterschiedlich sichere Geldanlagen gehandhabt werden, zeigen die Laufzeiten und Kündigungsmöglichkeiten eines Tagesgeldkontos und eines Festgeldkontos. Während ein Tagesgeldkonto frei von Laufzeiten ist, bindet sich der Anleger bei der Entscheidung für ein Festgeldkonto für einen vereinbarten Zeitrahmen. Hier können Anleger von Festgeld-Angeboten von 1 Monat bis hin zu 12 Jahren wählen.
Ob die Entscheidung für ein Festgeld-Angebot mit langer Laufzeit fällt, hängt von drei Parametern ab:
- Bewegen sich die aktuellen Marktzinsen auf einem guten Niveau?
- Rechnen die Banken zukünftig mit einem Anstieg der Zinsen?
- Kann der Anleger für den festgelegten Zeitraum auf die Liquidität oder anderweitige Anlagemöglichkeiten verzichten?
Bei einem Tagesgeldkonto sind keine Laufzeiten zu berücksichtigen. Es lohnt sich sogar mehrere Tagesgeldkonten zu eröffnen und das Guthaben täglich auf das Tagesgeldkonto umzuziehen, auf dem aktuell die höchsten Zinsen gezahlt werden. Fallen für die Eröffnung und die Führung des Tagesgeldkontos keine Gebühren an, hat der Besitzer mehrerer Tagesgeldkonten freie Hand bei minimalem Risiko. Da keine Kontoführungskosten anfallen und das Guthaben beliebig transferiert werden kann, ist eine Kündigung theoretisch gesehen nicht erforderlich.
Anders verhält es sich mit der Kündigung eines Festgeldkontos. Getreu dem Vertrauensprinzip entsteht der Bank bei vorzeitiger Kündigung durch den Inhaber des Festgeldkontos ein finanzieller Schaden. Je nach Vertragsinhalt kann die vorzeitige Auszahlung allein auf den Anlagebetrag beschränkt sein. Der Anspruch auf bisher angesparte Zinserträge verfällt mit Umsetzung der Kündigung. Als weitere Kosten der vorzeitigen Kündigung werden Verwaltungsgebühren und Stornokosten berechnet. Diese variieren je nach Bank und sollten unbedingt vor Kündigung des Festgeldkontos in Erfahrung gebracht werden. Bei dieser Kündigungsvariante hat der Anleger diesen Verlust zu tragen.
Erfahrungen mit sicheren Geldanlagen zeigen, dass der Kundenservice auch im Finanzbereich keinen Halt macht: Mittlerweile bieten Banken eine Garantie zum Festgeldkonto an. Diese beinhaltet, dass das Grundkapital bei vorzeitiger Kündigung in vollem Umfang ausbezahlt wird.
Mit einem aktuellen Vergleich zu den aktuellen Zinsangeboten bietet sich eine leichte Möglichkeit die Frage Was ist Zielsparen? zu beantworten.
Das Führen mehrerer Tagesgeldkonten ermöglicht eine bessere Ausnutzung steigender Zinsen. Müssen Tagesgeldkonten nicht gekündigt werden, bedarf die Anlage eines Festgeldguthabens einer vorzeitigen Kündigung.
Tagesgeldkonto, Festgeldkonto und Bausparen erweisen sich als klassisch konservative Anlagemöglichkeiten. Sie bewähren sich vor allem für risikoaverse Anleger. Mit der passenden Anlagestrategie können sowohl beim Tagesgeldkonto als auch beim Festgeldkonto in Zeiten von Niedrigzinsen gute bis sehr gute Gewinne erzielt werden. Die durch Zinseinnahmen erzielten Kapitalerträge sind abzüglich des Steuerfreibetrags zu versteuern.
- Tagesgeldkonten können mit aktueller Tagesgeld Übersicht noch besser geführt werden
- Festgeldkonten können verlustfrei vorzeitig gekündigt werden
- Staatliche und freiwillige Einlagesicherung sollten bei Anlagebeträgen über 100.000€ vorhanden sein
Unter Berücksichtigung der Mindestanforderung einer sicheren Geldanlage können selbst in krisenbehafteten Zeiten sichere Geldanlagen gefunden und abgeschlossen werden.
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