Garantiezins könnte weiter sinken: Warum ist die Lebensversicherung in der Krise?
20. Februar 2013
-Die Lebensversicherung ist in der Krise: Die Renditen sinken im Eiltempo unter die Marke von 4,00 Prozent. Der Garantiezins liegt mit 1,75 Prozent deutlich unter der Inflationsrate und könnte bald noch weiter sinken. Ein Blick auf die Ursachen des Niedergangs der Lebensversicherung.
Die Portfolios der deutschen Lebensversicherer bestehen aus mehreren Gründen überwiegend aus Staatsanleihen. Zum einen schreibt der Gesetzgeber den Assekuranzen vor, für risikobehaftete Anlagen Rückstellungen zu bilden. Aus diesem Grund liegt die Aktienquote der meisten Portfolios deutlich unter zehn Prozent. Zum anderen haben sich die Versicherer bereits kurz nach der Jahrtausendwende freiwillig aus anderen Assetklassen zurückgezogen.
Die Euro-Krise drückt das Zinsniveau
Besteht ein Portfolio überwiegend aus Staatsanleihen, bestehen die Erträge des Portfolios folgerichtig überwiegend aus Zinszahlungen. Das Zinsniveau für deutsche Staatsanleihen ist seit der Jahrtausendwende beständig gesunken. In einem fortgeschrittenen Stadium der Euro-Krise sind die Zinsen für deutsche Staatsanleihen dann allerdings regelrecht kollabiert: Der Bund konnte zum Teil Anleihen zu negativen Zinssätzen begeben. Selbst für neu emittierte Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit erhalten Gläubiger nicht viel mehr als 1,50 Prozent Zinsen im Jahr. Das schlägt auf die Ertragsposition der Versicherer durch – und wird lange nachwirken.
Dumpingzinsen wirken mit Zeitverzögerung
Dass die Gesamtrendite der meisten Kunden inklusive Überschussbeteiligung noch immer über drei Prozent liegt, ist auf einen Verzögerungseffekt zurückzuführen. Sinkt das Zinsniveau, betrifft das nur neu emittierte Anleihen. Die Konditionen des bereits umlaufenden Bestands ändern sich dadurch nicht. Das führt dazu, dass ein abgesacktes Zinsniveau nicht abrupt, sondern sukzessive und über einen längeren Zeitraum die Rendite des Lebensversicherers drückt.
Sinkt der Garantiezins zum nächsten Jahr?
Die Zeitverzögerung wird auch dann noch auf die Renditen drücken, wenn die Niedrigzinsphase wieder vorbei ist (dazu muss es in den nächsten zehn Jahren aber nicht zwangsläufig kommen). Die während der Niedrigzinsphase durch den Versicherer erworbenen Anleihen belasten bis zu ihrer Rückzahlung die Erträge.
Sofern sich das Marktumfeld in den kommenden Monaten nicht wesentlich ändert, könnte zum nächsten Jahreswechsel eine erneute Senkung des Höchstrechnungszinses (landläufig als Garantiezins bezeichnet) anstehen. Von derzeit 1,75 könnte er beispielsweise auf 1,25 Prozent herabgesetzt werden. Die Entscheidung darüber obliegt letztlich dem Bundesfinanzministerium. Der Höchstrechnungszins soll 60 Prozent der Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen nicht überschreiten. Aktuell liegt er deutlich über diesem Wert.
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