Geldanlage: Wiederaufflammen der Euro-Krise könnte Sparern höhere Zinsen bescheren
20. Februar 2013
-Seit Monaten sinken die Zinsen im Einlagengeschäft, ohne dass die EZB mit weiteren, direkten Interventionen dafür ursächlich wäre. In den nächsten Wochen und Monaten könnten die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld wieder anziehen: Sollte die Euro-Krise wieder aufflammen, würden sich die Refinanzierungskosten für Banken erhöhen.
Euro-Krise und Zinsniveau: Fakten für Anleger
Zweifel an der Bonität führen zu Downratings
Downratings verschlechtern die Refinanzierungskonditionen für Banken
Höhere Refinanzierungskosten erhöhen bei Banken die Nachfrage nach Spareinlagen
Die Nachfrage führt zu steigenden Zinsen
Möglich ist dies insbesondere bei Banken aus dem Ausland
Banken aus dem benachbarten Ausland sind in den oberen Regionen der Zinsranglisten überproportional vertreten. Vor allem Institute aus den Niederlande, Österreich, Großbritannien und (mit Abstrichen) Frankreich akquirieren im deutschen Einlagengeschäft Kunden und Gelder. Das hat einen einfachen Grund: Die Institute müssen auf dem Geld- und Kapitalmarkt zum Teil sehr viel höhere Zinsen zahlen als ihre deutschen Konkurrenten. Das ist zu einem wesentlichen Teil auf die Bonität der BRD zurückzuführen, deren Anleihen deutsche Banken in den Büchern führen und die als weitaus weniger von Zahlungsausfallrisiken betroffen gelten als die einiger anderer Euro-Länder.
Niederlanden droht Herabstufung
Selbst den soliden Niederlanden droht mittlerweile der Verlust des AAA-Ratings. Das könnte zu höheren Refinanzierungskosten für niederländische Banken führen. Da Rabobank, ABN Amro und Co über ihre Zweigniederlassungen auch auf dem deutschen Markt aktiv sind, verbessert sich das Marktumfeld für Sparer womöglich bald etwas.
Attraktive Zinsen für Tagesgeld und Festgeld könnten in diesem Jahr häufiger aus Frankreich kommen. Zum Wochenbeginn ist die Hausbank des Autoherstellers Renault mit einem Tagesgeldkonto an den Start gegangen – bald sollen auch festverzinsliche Anlagen angeboten werden. Auch Frankreich könnte an den Finanzmärkten wieder stärker unter Druck geraten. Die französische Regierung wird ihre Defizitziele für das laufende Jahr voraussichtlich nicht erreichen.
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